Romanwerkstatt

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Und wie steht's um die Vorbilder für die Figuren? Gab keine. Nicht wirklich. Oder?

  • Claus: besagter Bruno mit seiner Stühle-Idee.
    Vielleicht. Wie wohl ich diesen Bruno zuletzt vor über 30 Jahren gesehn hab. Klassentreffen, wie gesagt, Klassentreffen zum Zehnjährigen. Das heißt im Klartext, ich hab ihn als mindestens 40 Jahre jüngeren Typen in Erinnerung, als Claus jetzt ist. Gute Sache, durchaus hilfreich, der zeitliche Abstand. Dass ich allenfalls eine erinnerungsgestützte Vorstellung von ihm hab. Womöglich ein krasses Zerrbild, aber Distanz ist nicht das Schlechteste. Bevor man noch anfängt, Leute abzuschreiben. Man kann ihnen nur ungerecht werden.
  • Mila: keine Ahnung.
    Kenne keine Norwegerin (im Falle des Hörspiels) und keine Finnin (im Fall des Romans) auch nicht. Frauen, die's mit Zahlen haben, schon eher. Frauen, die unwiderstehliches Sexappeal und Bilanzen verbinden, eher wieder nicht. (Vielleicht meine Schwester, aber da bin ich natürlich raus, das müssen andere beurteilen.) Also Mila, nein, schreitet vorbildlos durch diese Welt.
  • Che: ebenfalls keine Ahnung.
    Kenne niemanden, der seinen Vater so austrickst, ausbootet und ausquetscht. Okay, sind auch nicht unbedingt meine Kreise. Die Kreise, wo Fabriken über 'n Tisch des Hauses gehen, wo antiquarische Aktien kursieren, Erbverträge einigermaßen ansehnliche Höhen erklimmen.
  • Und Felix?
    Was ist mit Felix?

von Ulrich Land (Kommentare: 0)

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